Die Geschichte der Slots – eine Zeitreise
Wusstest du, dass die beliebten Zockermaschinen offiziell bald ihren 140. Geburtstag feiern? Beeindruckend, oder? Falls du dich fragst, was Früchte mit Spielautomaten zu tun haben und warum Glöckchen eine so entscheidende Rolle spielen, solltest du unbedingt weiterlesen.
Wenn man die Meilensteine der Slot Geschichte in Zahlen festschreiben will, kommt man an den Jahren 1891, 1897, 1963, 1976 und 1996 nicht vorbei. Die 1890er gelten als Geburtsjahrzehnt, in dem die beliebten Automaten zu rattern beginnen.

Wer hat’s erfunden? Nicht die Schweizer, sondern Charles August Fey
Offiziell zumindest. Denn obwohl die im Jahr 1887 in San Francisco, Kalifornien, entwickelte „Liberty Bell“ als Mutter aller Spielautomaten gilt, gab es zur gleichen Zeit zahlreiche andere, ähnliche Konzepte. All diese Erfindungen waren ein beliebter Zeitvertreib in Bars und anderen Etablissements – mit einem kleinen, aber entscheidenden Unterschied: Keine von ihnen bot eine automatisierte Gewinnauszahlung an. Das konnte nur die „Liberty Bell“ – ein wichtiger Unterschied und entscheidend für die weitere Slot Geschichte.
Diese Spielautomaten sind wesentlich für die Geschichte der Slots:
Sittman und Pitts „Poker Machine“ ab dem Jahr 1891: Dieser frühe Vorläufer eines Spielautomaten bestand aus 5 Walzen mit insgesamt 50 Spielkarten-Symbolen. Spieler:innen mussten einen Nickel einwerfen und dann einen Hebel ziehen, um die Walzen in Bewegung zu setzen. Den Gewinn bestimmten die erspielten Pokerhände. Direkte Auszahlung gab es keine, Gewinner:innen erhielten Freigetränke oder Zigaretten – abhängig von den geltenden Regeln des jeweiligen Etablissements.
Die „Trade Simulator Machines“ in den späten 1800er- und führen 1900er-Jahren: Sie verwendeten ebenfalls Walzen und Symbole, direkte Gewinnauszahlungen gab es aber keine. Wer abräumte, erhielt Token, die man gegen Süßigkeiten oder Zigaretten eintauschen konnte.
Der „One Armed Bandit“ (Einarmiger Bandit), 1894: Ihn erfand Charles Fey sogar noch vor der berühmten „Liberty Bell“. Der Name „Einarmiger Bandit“ hält sich bis heute hartnäckig als Spitzname für Slot-Maschinen und ist damit wesentlich für die Slot Geschichte. Warum er trotzdem nicht als Ur-Spielautomat angesehen wird? Auch hier gab es keine automatisierten Gewinnauszahlungen.
Die „Horseshoe Slot Machine“, 1895: Der Hufeisen-Spielautomat wurde von Gustav Friedrich Wilhelm Schultze in San Francisco entwickelt und verwendete ebenfalls Symbole auf 3 Walzen.
Die bereits oben erwähnte „Liberty Bell“, 1897: 3 Walzen und 5 Symbole (Hufeisen, Diamanten, Herzen, Pik und Freiheitsglocke) bildeten die Basis für diesen Spielautomaten von Charles August Fey. Die namensgebende Freiheitsglocke löste Treffer aus. Absolutes Novum: die automatische Gewinnauszahlung – eine wesentliche Grundfunktion moderner Spielautomaten, die den Ursprung für das automatisierte Geldspiel bildet. Der Gewinn betrug damals übrigens 50 Cent – eine bedeutende Summe zu dieser Zeit.
Die „Liberty Bell“ war zu ihrer Zeit ein großer Erfolg und zog viele Spieler:innen an. Bald war sie so populär, dass andere Hersteller auf den Zug aufsprangen und eigene Maschinen entwickelten. In den folgenden Jahrzehnten eroberten Slots die Spielhalle und wurden zum fixen Bestandteil der Glücksspielindustrie.
1963: Der erste elektromechanische Spielautomat kommt auf den Markt
Die Maschine mit dem süßen wie klangvollen Namen „Honey Money“ eroberte ab dem Jahr 1963 die Spielstätten und setzte einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Slots. Sie war der erste elektronische Spielautomat weltweit und wurde vom Automatenhersteller Bally produziert. Die elektrische Steuerung im Hintergrund machte den guten alten Hebel eigentlich überflüssig; er wurde vorerst aber als wesentliches Spielelement behalten. Eine weitere Innovation: der Münzbehälter, der vollautomatisch bis zu 500 Münzen auszahlen konnte. Der Grundstein für computerbetriebene Slots, wie wir sie heute kennen, wurde gelegt. Kurze Zeit später verschwand auch der Hebel.
1976: Die Geburtsstunde des ersten Video-Automaten
Daddeln am Bildschirm ist heute nicht aus Spielotheken wegzudenken. Zum ersten Mal war das im Jahr 1976 möglich – mit der Präsentation des weltweit ersten Video-Slots „Fortune Coin“, einer absoluten Sensation in der Slot Geschichte. Die neue Maschine arbeitete komplett elektronisch, Walzenbewegungen fanden fortan am Bildschirm statt. Die „Fortune Coin“ startete ihren Siegeszug in Las Vegas. Von dort aus eroberte das Konzept die Welt.
Nur ein Bildschirm? Das geht besser! Ein weiterer Meilenstein in der Slot Geschichte
Im Jahr 1996 präsentierte die Firma WMS Industries Inc. den weltweit ersten Multiscreen-Automaten. Slots machten zu diesem Zeitpunkt bereits 70 Prozent des Umsatzes in Spielstätten. Übrigens war 1996 auch ein Schlüsseljahr für das Online-Business – denn obwohl das Internet in diesem Jahr noch in den Kinderschuhen steckte, startete die erste Online-Zockerplattform ihren Betrieb.
Seit wann gibt es eigentlich Glücksspiel?
Glücksspiel gibt es nicht erst seit 140 Jahren. Zeitvertreibe dieser Art gehören zu den wohl ältesten Unterhaltungsformen überhaupt. Die Anfänge des Zockens lassen sich bis in die frühesten Zeiten der menschlichen Zivilisation zurückverfolgen, lang bevor die Geschichte der Slots ihren Anfang nahm. Zeugnisse dafür finden sich in fast allen Kulturen und Gesellschaften der Welt. Zahlreiche archäologische Funde wie Würfel und Wettelemente lassen die Vermutung zu, dass schon vor Tausenden von Jahren begeistert gespielt wurde.
👉 Tatsächlich erwähnt wurde das Glücksspiel erstmals in der Antike. Die griechische Mythologie erzählt beispielsweise von Würfelspielen.
👉 Als begeisterte Spieler:innen sind auch die Römer:innen bekannt, die vor allem mit Würfel- und Kartenspielen ihr Glück auf die Probe stellten.
👉 In einigen alten Kulturen war das Glücksspiel mit religiösen Ritualen und Götterverehrung verbunden. Sicher hast du schon von Menschen gehört, die um ihr Schicksal spielen und Entscheidungen einer höheren Macht überlassen.
👉 Glücksspiele waren auch in frühen Handelsnetzwerken weit verbreitet. Händler:innen spielten auf ihren Reisen, um sich ihre Zeit zu vertreiben und soziale Bindungen zu knüpfen.
Spielsymbole in der Geschichte der Slots
Hast du dich auch schon einmal gefragt, warum so viele Slots Fruchtsymbole, Glöckchen und Sterne zeigen? Wir graben tief in der Trickkiste der Psychologie und erzählen dir einige Fun Facts rund um die gängigen Symbole in Spielautomaten:
Entwicklung von Slots: Warum sind Früchte Dauerbrenner?
Die bunten Vitaminbomben sind die einfache und äußerst kreative Antwort auf das im Jahr 1909 erlassene Verbot von Spielautomaten. Das Geschäft mit den Maschinen brummte, die Einarmigen Banditen hatten aber auch zahlreiche Kritiker:innen, die dem Zocken in Bars (und dem begleitenden Alkoholkonsum) ein Ende setzen wollten. Spätestens mit dem Verbot von Spielautomaten musste eine Lösung her – und die war simpel und genial zugleich: Münzgewinne wurden durch Kaugummis ersetzt, Glückssymbole durch fröhliche Früchte. Die Fruit Machine war geboren. 🍒
👉 Die von Herbert Mills im Jahr 1907 entwickelte „Operator Bell“ gilt als früher Vorläufer klassischer Früchte-Slots. Ihr Hauptmerkmal: Kirschen, Zitronen und Pflaumen auf den Walzen.
👉 Heute weiß man aus der Psychologie, dass Früchte in Kombination mit bunten Farben positive Gefühle auslösen, weshalb sich das Konzept vermutlich langfristig durchsetzen konnte.

Warum gibt es Glöckchen in Spielautomaten?
Klingelingeling – gewonnen! Glocken oder Glockengeräusche sind beliebte Audioeffekte in Glücksspielautomaten, die oft mit einem Gewinn verbunden sind. Warum ist das so? Die Psychologie liefert dazu 2 Antworten:
Glockengeräusche erregen Aufmerksamkeit. Nicht nur Spieler:innen, sondern auch andere Personen im Raum wenden sich dem Automaten zu, wenn die Glocke ertönt.
Sie verstärken positive Emotionen wie Euphorie und Freude.
👉 Diese Effekte machte sich Fey bei der Entwicklung der „Liberty Bell“ zunutze: Sie ließ als erster Automat bei Gewinntreffern die Glocke ertönen.
Warum sind Sterne wahre Slot-Stars?
Sicher hast auch du dir früher in der Schule ein Sternchen ⭐ verdient. Die Sternform ist positiv besetzt und wird mit Glück und Belohnung assoziiert – das wussten auch die Erfinder der mechanischen Spielautomaten, die bereits bei den ersten Modellen Sterne als Gewinnsymbole auf den Walzen platzierten.
Was hat es mit der 7 auf sich?
Die Wahrnehmung der Zahl 7 als Glückszahl hat eine lange Tradition und reicht weit in die Geschichte verschiedener Kulturen zurück. Die Babylonier:innen beispielsweise erachteten die 7 als heilig. Im alten Ägypten symbolisierte die 7 Vollständigkeit und Ganzheit, da es 7 Himmelskörper gab, die sie beobachten konnten: Sonne, Mond und 5 sichtbare Planeten. Kurz und knapp: Die 7 passt als die Glückszahl schlechthin hervorragend zum Zocken.
👉 Einer der ersten kommerziell erfolgreichen Spielautomaten, der die Zahl 7 verwendete, war Herbert Mills’ „Bells of Liberty“, der im Jahr 1907 entwickelt wurde.
Mittlerweile gibt es nicht nur Früchte-Slots. Die Zockermaschinen greifen jedes erdenkliche Thema fantasievoll und kreativ auf, schmücken das Spielerlebnis mit Features, Freispielen und anderen Mini-Games, füllen Jackpots und schrauben an der Gewinnmechanik. Und dennoch: Das Konzept „3 Walzen, 5 Linien“ ist nicht bloß Geschichte, sondern hat bis heute eine treue Fangemeinde.



