Basketball

Seit 1946 gibt die NBA, eine 30 Teams starke Profiliga mit 29 Teams aus den USA und einem aus Kanada (Toronto Raptors), vor, wer zu den Besten der Besten des Sports zählt.

Die NBA ist ein Franchise-System ohne Auf- und Absteiger, bei dem nicht nur die Leistung auf dem Feld den Erfolg oder Misserfolg eines Teams definiert. Ein enormer Faktor ist etwa der jährlich stattfindende Entry Draft, bei dem die weltgrößten Talente des Sports auf die Teams verteilt werden. Die schlechtesten Teams werden dabei bevorzugt, denn sie erhalten bei der vorhergehenden Auslosung der 14 höchsten Picks (Draft Lottery) die besten Odds.

Das wiederum führt zu einem interessanten Phänomen: dem „Tanking“, bei dem Teams mehr oder weniger bewusst schlecht performen, um größere Chancen auf Mega-Talente zu haben – zuletzt zu sehen 2023, als der französische Wunderknabe Victor Wembanyama (San Antonio Spurs) gedraftet wurde. Wie sich Teams selbst schlecht machen? Sie traden zum Beispiel ihre Top-Spieler und schwächen sich somit bewusst. NBA-Franchises gehen also auf gewisse Art und Weise ebenfalls Basketball Wetten ein.

Medienhype. Bei der NBA einzigartig ist auch der Medienzirkus um die größten Franchises und Stars. Talk-Shows, wie „First Take“ von ESPN, und Star-Analysten, wie Stephen A. Smith, befassen sich montags bis freitags ausführlich über alle aktuellen Dramen der Liga.

Dabei geht es oft weniger um den Sport als um die aktuellen Skandale und Skandälchen kontroverserer Spieler, wie James Harden oder Kyrie Irving. Und natürlich wird über die Los Angeles Lakers debattiert, die berühmteste Franchise – auch und vor allem dann, wenn es sportlich nicht ganz so gut läuft.

1. Glaube nicht immer dem Hype. 

Dass die besten NBA-Teams nicht zwangsweise jene mit dem größten medialen Echo sind, beweist der Champion 2023, die Denver Nuggets. Die Gründe für deren eher geringere mediale Präsenz haben wenig mit Sport zu tun: Denver ist ein kleinerer Basketballmarkt als etwa L.A., Boston, oder New York und hat mit dem „großen Dicken“, Nikola Jokic, einen uneitlen und wenig quasselnden Superstar. Jokic k��mmert sich in der Offseason lieber in Serbien um seine Pferde, als der Klatschpresse Futter zu geben.

2. Zu viele Stars verderben (womöglich) den Brei.

Es kommt nicht selten vor, dass sich mehrere Elite-Spieler in einem Team zusammenschließen – oft durch die Initiative der Stars selbst, die in der NBA einiges an Macht haben. Ebenso häufig passiert es, dass so ein „Dream Team“ ins Debakel führt. Jüngstes Beispiel: die Brooklyn Nets, die von 2021 bis 2022 Kevin Durant, James Harden, und Kyrie Irving als „Big Three“ vereinten und nach einigen Off-the-Court-Dramen und Verletzungen alle 3 Stars abgeben und den kompletten Neustart einleiten mussten.

3. Achte auf die neue Generation

Ja, die Superstars machen in der NBA noch immer die Körbe. Doch Aspekte wie Kaderbreite, eine mannschaftsdienlichere Spielweise und versatile Spielertypen werden immer wichtiger.

Bester Beleg dafür sind erneut die Denver Nuggets, bei denen nicht nur Jokic und Jamal Murry, sondern auch deren Mitspieler glänzen dürfen. Auch auf dem aufsteigenden Ast befindliche Franchises, wie die Orlando Magic mit den deutschen Brüdern Franz und Moritz Wagner, die Minnesota Timberwolves mit einem immer stärker werdenden Anthony Edwards und die Oklahoma City Thunder mit dem Power-Duo Chet Holmgren und Shai Gilgeous-Alexander agieren nach einem ähnlichen Prinzip.

Basketball boomt hierzulande – nicht erst seit dem ersten Weltmeistertitel der deutschen Nationalmannschaft im Sommer 2023. Immer mehr Spieler folgen in den Fußstapfen der deutschen NBA-Allzeitlegende Dirk Nowitzki und nehmen Schlüsselpositionen in ihren Teams ein.

Allen voran: der Kapitän der Nationalmannschaft, Dennis Schröder, der aktuell als Point Guard der Toronto Raptors deren Spiel schaltet und waltet. Die Berliner Brüder Franz und Moritz Wagner könnten in den kommenden Jahren aus deutscher Sicht die ganz großen Schlagzeilen schreiben. Und auch Daniel Theis (Los Angeles Clippers), Maxi Kleber (Dallas Mavericks) und der Deutsch-Amerikaner Isaiah Hartenstein (New York Knicks) haben sich über dem großen Teich längst einen Namen gemacht.

Europäischer Basketball ist ebenfalls enorm im Aufwind – und das sieht man nicht nur an den zahlreichen NBA-Stars, deren Karrieren in Europa ihren Ausgang genommen haben, wie jene von Victor Wembanyama oder auch die des slowenischen Superstars Luka Doncic (Dallas Mavericks). Doncics früheres Team Real Madrid lieferte sich im Rahmen der NBA Preseason 2023 denkbar knappe Duelle mit den Mavericks, bei denen Real sogar einmal als Sieger (127:123) hervorging.

Auch in der deutschen BBL (Basketball-Bundesliga) gibt es immer mehr namhafte Spitzenspieler zu bestaunen, wie etwa den NBA-Champion und Europameister Serge Ibaka (FC Bayern). In Griechenland und der Türkei gleichen die Duelle in der A1 oder Basketbol Süper Ligi echten Schlachten, die immer mit einer hitzigen Atmosphäre verbunden sind. Und in der heiß umkämpften EuroLeague der Damen sorgen Spitzenteams, wie Fenerbahce Alagoz Holding oder Cukurova Basketbol Mersin für Basketball auf dem höchsten Niveau.

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